Mit dem neuen Integrationsgesetz 2017 wurden Werte verpflichtender Bestandteil von Integrationskursmaßnahmen in Österreich. In dieser Studie werden Lehrbücher untersucht, die vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) für den Einsatz in ,Deutschkursen mit Werte- und Orientierungswissen‘ empfohlen werden. Es werden Möglichkeiten und Perspektiven betrachtet, die das didaktische Material eröffnet und danach gefragt, wie Werte in den Materialien konstruiert werden, wie Lernende (und Lehrende) durch Lehrmaterialien adressiert werden (können), welche Vorstellungen von gesellschaftlicher Wirklichkeit und Subjekten rekonstruierbar sind und welche gesellschaftliche Positionen Lernenden gegenüber angeregt werden. Bei der Analyse wird eine migrationspädagogisch, rassismuskritisch und subjektivierungstheoretisch informierte Perspektive eingenommen und mit dem Ansatz der Thematischen Diskursanalyse verschränkt, um das Wissen aus den Werte-Materialien zu rekonstruieren. Auf der Grundlage der theoretischen und methodischen Vorannahmen werden Lehrbücher von drei Verlagen analysiert und anhand dieser Rekonstruktionen typischer Adressierungen und Konstruktionen von Wirklichkeit dargestellt.