Inga Truschkat analysiert auf der Basis eines Kompetenzdiskurses Bewerbungsgespräche, um zu erklären, inwieweit mit dem Phänomen Kompetenz neue Rationalitäten sozialer Differenzierung einhergehen. Sie zeigt zwei Ausprägungen eines Kompetenzdispositivs auf, die als disziplinarisches und als sicherheitstechnologisches Kompetenzdispositiv unterschieden werden können. Während sich im ersten Fall Kompetenz als ein optimales Modell, als eine feststehende Norm darstellt, bei der habituelle Passungskriterien eine zentrale Rolle spielen, zeichnet sich im zweiten Fall Kompetenz als eine bestmögliche und flexible Anpassung an die Erfordernisse des modernen Arbeitsmarkts ab.