Bis Mitte des 20. Jahrhunderts etablierten sich die Chirurgie der Schilddrüse, der Nebenschilddrüsen, der Nebennieren und aufstrebend die Chirurgie der neuroendokrinen Neoplasien.
Wandlungen im physiologischen und pathophysiologischen Verständnis endokriner Organe gingen seitdem Hand in Hand mit der Beschreibung neuer – und Weiterentwicklung von Therapien bekannter – Krankheitsbilder und führten zur Entwicklung zunehmend pathologieangepasster chirurgischer Strategien. Unterstützt durch neue laborchemische und bildgebende Methoden ist die endokrine Chirurgie spätestens seit den 1990-er Jahren durch Minimalisierung, Fokussierung und Individualisierung ihrer Eingriffe gekennzeichnet. Wesentliche wissenschaftliche und praktische Förderung erhält die endokrine Chirurgie im deutschen Sprachraum seit mehr als 40 Jahren durch die in Marburg gegründete Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie (CAEK).
Die vorliegende Arbeit beantwortet die spannende Frage, wie sich das operative Vorgehen und die operative Technik in der endokrinen Chirurgie im deutschsprachigen Raum seit dem Zweiten Weltkrieg entwickelt haben und würdigt die Leistung von sieben deutschsprachigen Chirurgen, die in den vergangenen fast 80 Jahren maßgeblich zu diesen Entwicklungen beigetragen haben.